FAQs
Sie haben noch Fragen zur STRADADI oder der neuen Straßenbahnanbindung zwischen Darmstadt und der Region? Hier beantworten wir die am häufigsten gestellten Fragen:
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit es zur Anbindung kommt?
Entscheidend für den Ausbau der Straßenbahnanbindung ist ein angemessenes Verhältnis von Kosten und Nutzen dieser. Dies ist auch die Fördervoraussetzung für Bundes- und Landesmittel zur Unterstützung des Vorhabens.
Berechnet wird dies durch den sogenannten Nutzen-Kosten-Faktor (NKU). Ist dieser Faktor größer als 1, bedeutet das, dass beispielsweise bei einer Neubaustrecke der Nutzen die Kosten übersteigt und somit förderfähig ist. Durch eine Neuerung des Bewertungsverfahrens des NKU werden seit dem 1. Juli 2022 nun auch Umweltaspekte in die Bewertung einbezogen. Das heißt emissionsfreie Verkehrsträger*innen wie beispielsweise die Straßenbahn werden nun entsprechend besser bewertet als beispielsweise Dieselbusse. Der NKU-Faktor für die Anbindung nach Weiterstadt betrug in einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2019 bereits 1,27. Eine Bewertung der Straßenbahn in Richtung Groß-Zimmern ist aktuell unter Anwendung der neuen Kriterien geplant. Sobald auch zu dieser Achse ein positives Ergebnis vorliegt, kann eine Förderung bei Bund und Land beantragt werden und ein weiterer Schritt in Richtung Vorhabenrealisierung ist geschafft.
Welche Schritte stehen noch an, bis die Realisierung des Vorhabens möglich ist?
Viele Menschen wünschen sich eine bessere Anbindung des Landkreises Darmstadt-Dieburg an die Stadt Darmstadt. Allerdings benötigt eine Planung in dieser Größenordnung Zeit. Es müssen vertiefende Projektstudien, Gutachten und Pläne erstellt werden. Die Öffentlichkeit muss in den Prozess eingebunden werden. Diese Grundlagenarbeiten sind sehr zeit- und arbeitsintensiv.
Danach entscheidet die Politik in Stadt und Landkreis, wie es mit den Planungen weitergeht.
Bevor neue Infrastrukturstrecken gebaut werden können, muss ein Genehmigungsverfahren („Planfeststellungsverfahren“) durchlaufen werden. Die Genehmigungsbehörde prüft die eingereichten Dokumente genau und beteiligt die Öffentlichkeit. Erst wenn dieses Verfahren abgeschlossen ist und die Behörde den Planfeststellungsbeschluss erlassen hat, besteht Baurecht und es kann mit dem Bau begonnen werden. Wie lange wiederum der Bau der Strecke dauert, hängt von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel die Streckenführung ist, welche zusätzlichen Bauwerke (Brücken, o.Ä.) erstellt werden müssen, etc.
Aus diesem Grund lässt sich erst im Zuge der vertieften Planung genauer sagen, wie der Zeitplan für die Fertigstellung der neuen ÖPNV-Anbindung sein wird.
Welche Gelder werden für die Streckenerweiterung eingesetzt?
Sollte das Vorhaben (Anbindung von Groß-Zimmern und Weiterstadt) förderfähig sein, werden in Absprache mit dem Land Hessen verschiedene Fördermodelle des Landes, des Bundes und evtl. auch auf europäischer Ebene geprüft werden.
Die STRADADI selbst verfügt über ein Budget für Personal und kann Ingenieurbüros für Planungs- und Gutachterleistungen beauftragen.
Die Kosten für die Neubaustrecke hängen von vielen Faktoren ab, die sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur grob abschätzen lassen. Im Zuge der weiteren Planungsschritte werden Kostenberechnungen für den Bau der neuen Trassenerweiterung erstellt.
Inwiefern werden Umweltbelange wie der Wegfall von Ausgleichsflächen in der Planung berücksichtigt?
Das Ziel der Planung besteht darin, Eingriffe in die Natur so gering wie möglich zu halten. Wenn natürliche Lebensräume durch die geplante Streckenführung beeinträchtigt werden sollten, ist es notwendig, Ausgleichsmaßnahmen zu treffen. Dies bedeutet, dass an anderer Stelle neue Naturräume geschaffen oder bestehende aufgewertet werden, um den Verlust auszugleichen.
In der Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) für werden verschiedene Faktoren einbezogen, darunter auch Umwelt- und Naturschutzaspekte. Dies beinhaltet eine Prüfung der CO2-Emissionen, des Energieverbrauchs und der Auswirkungen auf Flora und Fauna entlang der geplanten Strecke. Ausgleichsmaßnahmen werden im Rahmen der NKU kalkuliert und fließen in die Gesamtbeurteilung der Trassenvarianten mit ein.
Was sind die Vorteile der neuen Anbindung?
Die Erweiterung des Straßenbahnnetzes schafft eine bessere Verbindung zwischen dem Landkreis und der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Vorteile gegenüber bestehenden Busverbindungen sind hierbei eine engere Taktung, verkürzte Fahrzeiten und eine deutlich größere Fahrgastkapazität der Straßenbahn. Die Straßenbahn kann etwa doppelt so viele Personen wie ein Gelenkbus transportieren und schafft so eine Entlastung des bisherigen Busnetzes. Durch die bessere Anbindung steht zudem eine Umverlagerung von Fahrten mit dem privaten Pkw auf den ÖPNV im Fokus, wodurch wiederum das Straßennetz entlastet wird.
Nicht zuletzt wird durch den Ausbau des umweltfreundlichen ÖPNV-Netzes ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz in der Region geleistet.
Wer profitiert von der neuen Straßenbahn?
Die Netzerweiterung in den Landkreis wird für viele verschiedene Bevölkerungsgruppen einen Nutzen haben. Durch die direkte Anbindung an die Wissenschaftsstadt wird die Straßenbahn insbesondere für viele Pendler*innen eine attraktive Alternative zum Auto darstellen, mit der sie schnell und bequem ins Büro und wieder nach Hause gelangen. Die Verkehrsbelastungen werden somit vor allem in den Hauptverkehrszeiten reduziert werden. Auch für Freizeitaktivitäten oder Einkaufsfahrten ist die Straßenbahn aufgrund ihres dichten Taktes und ihrer kurzen Fahrzeit ein attraktives Verkehrsmittel. Sie leistet somit einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Mobilität im Landkreis.
Wie gestaltet sich die Beteiligung der Öffentlichkeit?
Ein wichtiges Anliegen der STRADADI ist es, die Menschen vor Ort auf dem Planungsweg frühzeitig und umfassend mitzunehmen. Ein Baustein ist hierbei diese Website, die der zentrale Informationskanal der STRADADI ist. Darüber hinaus werden derzeit weitere Informations- und Dialogformate sowie Infomaterialien entwickelt, um den Menschen vor Ort die Möglichkeit zu bieten, sich ein eigenes Bild zu machen und sich mit ihrem lokalen Wissen einzubringen.
Weitere Informationen zu aktuellen Veranstaltungen finden Sie hier.
Bereits jetzt können Sie sich jederzeit per E-Mail (info@stradadi.de) mit Anliegen oder Fragen direkt an das Projektteam wenden. Unsere Bürgerreferentin Maya Hatsukano setzt sich anschließend gerne mit Ihnen in Verbindung.
Wie werden keine Neuigkeiten versäumt?
Auf der STRADADI-Website werden zeitnah alle Neuigkeiten zum Projekt mit der Öffentlichkeit geteilt. Darüber hinaus ist im Projektverlauf ein Newsletter geplant. Um informiert zu bleiben, können Sie sich gerne hier in die Verteilerliste des Newsletters eintragen lassen: senden Sie dazu eine E-Mail an info@stradadi.de mit dem Betreff "Anmeldung zum Newsletter".